[Berlin-wireless] Das Ende von Fon?
Stefan / Keksdosenmann
autoverkauf
Mi Jul 8 23:55:25 CEST 2009
Vielleicht ist es gar nicht so schlecht, dieses urteil, dann gibt es
wieder eine chance für nieschen-provider, die genau sowas erlauben
keks.
Am 08.07.2009 um 23:47 schrieb Norman Steinbach:
> h3 wrote:
>> Freifunk unterläuft diese "unternehmerische Erfahrung" auch, und
>> zwar weit effektiver als Fon das je könnte.
> Und Du meinst, Freifunk bleibt so eine Klage/Verurteilung nur
> deshalb erspart, weil es (noch) zu wenig Nutzer hat, um den
> Providern entsprechend aufzufallen?
>
>> Weiter heißt es: "Vielmehr ist ihr [Fons] Geschäftsmodell objektiv
>> darauf angelegt, gerade solche Inhaber von WLAN-fähigen
>> Internetanschlüssen zur Öffnung ihres Internetzugangs (statt zu dem
>> üblichen Kennwort-Schutz gegenüber Drittzugriffen) zu bewegen, die
>> dazu einerseits ohne "G E" keinen Anlass hätten und die
>> andererseits wegen einer Flatrate-Vereinbarung mit ihrem Provider
>> keine Mehrkosten durch erhöhten Datenfluss befürchten müssen."
>> Auch diese Zeilen kann man als Freifunker nicht gut finden. Auch
>> Freifunker teilen Ihr Netz lieber, als dass sie es verriegeln!
> Richtig, aber dabei geht es keinem Freifunker um wirtschaftliche
> Interessen. Deshalb fällt das, was Freifunk macht, eher in den
> Bereich der "privaten Mehrnutzung", also ebenso wie legales
> Filesharing (kein Provider wird was dagegen sagen können, wenn ein
> Anschluss-Kunde massenhaft Linux-iso's als .torrent-seed zur
> Verfügung stellt), oder der Betrieb eines Webservers, von dem sich
> die User private Urlaubsvideos herunterladen können etc...
>
>> Da es ausschließlich um Wettbewerbsrecht geht, kann man natürlich
>> der Ansicht sein, das alles habe mit Freifunk nichts zu tun. Wenn
>> ich mir aber die Argumentation der Richter gegen Fon anschaue, dann
>> meine ich, dass viele der Argumente auch gegen Freifunk gerichtet
>> werden könnten. Insofern hätte ich mir eine andere Argumentation
>> gewünscht.
> IMHO ist diese Argumentation seitens der Richter nur auf Grund des
> kommerziellen Charakters von Fon haltbar. Wäre Fon ein nicht-
> kommerzielles Projekt so wie es Freifunk ist, wäre der "Konkurrenz-
> Gedanke" so gar nicht mehr vertretbar. Und wenn es zu einem
> vergleichbaren Urteil gegen Freifunker kommen würde, wäre der
> mediale Rummel vermutlich groß (wieder sowas, was im Netz beginnt,
> und dann in die Medien "nach außen" getragen werden würde), denn
> letztlich würde das bedeuten, dass ein Provider seinen Kunden
> vorschreiben könnte, welche legale Nutzung der Leitung "erlaubt"
> ist, und welche nicht. Das ist zwar heute schon so, dass es Provider
> mit entsprechenden AGBs gibt, aber diese wurden AFAIK noch von
> keinem Gericht auf "Bestandhaftigkeit" vor dem Gesetz geprüft.
> Könnte also darauf hinauslaufen, dass ein solcher Provider seine
> Leistung nicht mehr mit "Internetzugang" bewerben dürfte ;-)
>
> Viele Grüße,
>
> Norm at n
>
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