[Berlin-wireless] Landeskirche richtet kostenlose WLAN-Hotspots ein

Kurt Mitteilung kurzmitteilung at posteo.de
Sa Jun 18 13:49:39 CEST 2016


Andreas Bräu <ab at ...> writes:

> 
> 
> On 18.06.2016 08:52, Kurt Mitteilung wrote:
> > "
> >  <at> monic2001 (Inwieweit) ist  #godspot mit  <at> freifunk_berlin
vereinbar? Gibt es
> > Grundlagen fuer eine Zusammenarbeit?  https://t.co/G2utmydeUU
> > "
> 
> es muss doch nicht mit freifunk berlin vereinbar sein, lass die Kirche
> doch machen.

Die ekbo (nicht "die Kirche") macht ja eh. Vereinbar ist es weniger und muss
auch nicht. Ich frage eher in die Richtung ob freifunk ein Interesse haette
daran beteiligt zu sein?


> Sie wollen Splashpages und nennen es nicht Freifunk, also
> ist alles in Ordnung. 

Einiges ist in Ordnung nicht "alles". Splashpages werden wohl teilweise auch
im freifunk verwendet. "Freifunk" nennt sich "godspot" nicht jedoch "freies
wLAN". Ungenaue Begriffsverwendungen sind nicht so meins. Aber hey...

> Auf die Kirchtürme dürfen wir auch weiterhin...

noch. Ich bin da eher skeptisch, was die entwicklung angeht. Habe es vor
jahren in berlin schon einmal erlebt, dass komerzielle anbieter freifunk von
den daechern treiben oder den zugang (und sei es nur in den koepfen) blockieren.

> 
> > 
> > PS: ich stehe godspot sehr reserviert gegenueber. Bisher gab ich kaum
> > aussagen mit substanz zum thema. Die pr-kampagne schien netzpolitische
> > aspekte kaum oder unter zu belichten.
> 
> was erwartest du? sie bieten kostenloses WLAN und machen Werbung. so
> weit so transparent...

ich erwarte: freies wLAN ohne Werbung? ungefaehr so transparent wie freifunk
das im durchschnitt hinkriegt?

;) Aber hier spielt sicher ein allgemeines verstaendnis von "Kirche" mit,
aus dem sich gewisse gesellschaftliche ethisch-soziale Verantwortlichkeiten
ergeben wuerden.

Wenn Kirche (ekbo) einfach nur als Firma gesehen wird. Klar, tolle Idee:
kostenloses wLAN!

Wenn Kirche als Traegerin sozialer Aufgaben gesehen wird und irgendwo noch
einen gesellschaftlichen Auftrag und Beitrag zur ethischen Entwicklung hat,
finde ich die PR-Kampagne um #godspot doch sehr enttaeuschend.

Freue mich aber umso mehr ueber die Freifunk-Community!
High five!


PS: Ich finde die signale der ekbo (kirche) sehr bedenklich und merkwueridg,
wenn sie sich gerade 2016 dazu entscheidet bis 2017 ("lutherjahr") 100.000
Euro in sich selbst / in einige ihrer eigenen gemeinderaeume zu investieren,
um diese mit kostenlosem wLAN auszustatten, waehrend in diversen Staedten
Fluechtlinge ohne jeglichen Internetzugang auskommen muessen oder dafuer
bestraft werden, wenn freifunk ihnen diesen "kostenlos" zur verfuegung
stellt
(http://www.nordbayern.de/region/fuerth/weil-taschengeld-kurzung-droht-furths-fluchtlinge-ohne-wlan-1.5054040).
Hier wurden grundlegende regeln der mitmenschlichkeit / beduerftigkeit
missachtet.

Damit zeigt ekbo (kirche) nicht gerade eine sensibilitaet fuer ihr
gesellschaftliches umfeld und sozialpolitische entwicklungen, sondern eher
stumpfe selbstverliebtheit, unsoziales denken und handeln und damit
entfremdung / entfernung vom menschen und ihren problemen.

Soviel zu meinen erwartungen. Bin uebrigens theologe. Und freifunker.

Danke und angenehmes Wochenende dir.



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